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Rathaus Monsheim, „ei horch emol“

Nun beginnen die „Ruderbewegungen“ in der Monsheimer Ortspolitik, um den Werdegang der Rathaussanierung in bunten Farben zu malen und dem Bürger das Gefühl zu vermitteln, dass ihm Gutes getan wird, wenn man ein stark sanierungsbedürftiges unter Denkmalschutz stehendes Gebäude mit äußerst eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten und ohne Chance einer anderweitigen Nutzungsrendite für 750 000 € renoviert.

8 bis 9 Gemeiderats- und vielleicht genauso viele Ausschusssitzungen sowie höchstens 52 Bürgermeistersprechstunden im Jahr sind eben nicht besonders viel, um solche Summen zu rechtfertigen. Man hätte für das Geld auch 60 Jahre Räumlichkeiten für 1000 € Monatsmiete anmieten können. Hinzu kommt, dass durch den Einbau eines Aufzuges erhebliche jährlich laufende Unterhaltungskosten hinzukommen. Wenn man dann noch bedenkt, dass bei einem über 100 jährigen Gebälk nur die schadhaften Stellen ausgebessert werden und dass man den Putz auch nur an Stellen aufhübscht, an denen er kaputt ist (die Alten hätten von Flickwerk gesprochen),  darf die Frage gestellt werden, wann wieder Hand angelegt werden muss. Dass man im Zeichen der Klima- und Energiewendediskussion ein öffentliches Gebäude nicht fachgerecht dämmt und keine Photovoltaik vorsieht, macht nachdenklich, vielleicht auch fassungslos.  

Die Vorstellung, dass man, weil man ja nichts falsch gemacht hat, im Rechtsstreit mit einem Gerüstbauer und einem Dachdecker den Streitwert von 60 000 € so einfach mal zurückholt, ist naiv. Vor Gericht und auf hoher See……..!

Man hätte eben, als man vor 5 (!) Jahren die Schäden bemerkt hat, sich mal nach anderen Gebäuden mit anderen Nutzungskonzepten umsehen müssen. Das Volksbankgebäude mit einer Wohnung stand zum Verkauf, eine Nutzung in Verbindung mit einem Mehrgenerationenprojekt wären unter Umständen möglich gewesen. Die Entscheidungsträger wollten nicht; man hatte ja schließlich auch schon einen Zuschussantrag gestellt. Und so geht das schöne Geld hin, das man mit dem Logistikklotz im Osten der Ortslage verdient (erkauft) hat. Schade drum.