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Warum ich blogge

In meiner Jugend waren die Printmedien, Radio und Fernsehen die wichtigsten Informationsquellen. Aber auch die waren damals schon nicht für jedermann so einfach zugänglich und die Möglichkeit, eigene Meinungen einzubringen, sind nicht besser geworden. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet da schon andere Möglichkeiten. Dabei geht es nicht darum, andere Menschen in Misskredit zu bringen, sondern nur um die Darstellung der eigenen Meinung vor einem etwas größeren Auditorium. Für mich persönlich habe ich die Bereiche gewählt, die mich mein Leben lang beschäftigt, begleitet und geprägt haben. Landwirtschaft und Politik.

Kommunalpolitik war in meinem Leben omnipräsent. Als Sohn des früheren Bürgermeisters meiner Heimatgemeinde hat Politik schon meine Jugend geprägt. Von 1994 bis 2021 war ich selbst kommunalpolitisch in verschiedenen Gremien tätig.

2021 bin ich nach 27 aktiven Jahren aus der Kommunalpolitik ausgestiegen. Warum? Eigentlich, weil die Einsicht kam, nicht mehr wirklich etwas bewegen zu können. Wie in der großen Politik ist es auch in der „kleinen“ Kommunalpolitik so, dass oftmals sachliche Gründe leider in den Hintergrund treten, und bei führenden politischen Größen die „Vermarktung der eigenen Person“ mit Blick auf Mainstream und andere, eher emotionale Faktoren, die Oberhand gewinnen. Hinzu kommen gewisse Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung von Projekten. Hier werden oftmals Fehler gemacht, die jedem Privaten oder mittelständigem Unternehmer finanziell das Genick brechen würden. 2024 habe ich mich dann nochmals reaktivieren lassen, um mit den Freien Wählern in Monsheim-Kriegsheim die Kommunalwahl 2024 anzugehen. Und erhrlich gesagt, hat das Zuschauen in der Dorfpolitik noch weher getan als das Mitmachen.

Landwirtschaft ist mein Leben, aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, als Kind schon geprägt von der großen Abhängigkeit der Landwirtschaft vom Wetter, hineingewachsen in die Verantwortung, das Erbe der Eltern zu bewahren oder weiter zu entwickeln. Nach 33 Jahren Betriebsleitertätigkeit stehe ich hier an dem Punkt, das Vermächtnis meiner Eltern an meine Kinder weiterzugeben. Das ist eine spannende und nicht immer ganz leichte Aufgabe. Leider wurde Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten  zunehmend an eine politische Leine gelegt, die ihr ökonomisch und in der gesellschaftlichen Akzeptanz leider nicht viel geholfen hat. Viele gesellschaftliche Probleme, die der Landwirtschaft heute anhaften, wurden durch politische Fehlentscheidungen induziert. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit leider nicht abzusehen, wenn nicht die Einsicht Einzug erhält, dass eine nachhaltige regionale Produktion, die auch die volle Akzeptanz der Verbraucher hat, die Lösung vieler Probleme darstellt. Nicht das Abwiegen zwischen Ökolandwirtschaft und konventioneller Landwirtschaft wird das zielführende Element sein, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass ein Mittelweg zwischen beiden die beste Lösung sein wird. Dies wird insbesondere auch deshalb wichtig sein, wenn wir den Anspruch, die Menschen auf dieser Welt satt zu machen, bei diesen Diskussionen nicht völlig ausblenden wollen.